Das Beste zum Schluss!
Im Feuer geschmiedete Schellen, Rollen oder Klangschalen werden zu guter letzt feuervermessingt .
Bereits die Kelten vermessingten im 3. – 4. JH v.Ch. ihre Eisenschellen im Lehm und Feuer.
Der Lehm wird eigens für dieses Verfahren gemischt. Die jeweiligen Zutaten in den richtigen Mengen sind entscheidend, ob der Brand gelingt.
Zu einem Fladenteig ausgebreitet, wird dieser mit Messing, Kupfer oder Bronzeteilchen bestückt. Die Schelle oder Rolle wird damit nun eingepackt, getrocknet und dann im offenen Feuer gebrannt. In der Gluthitze schmilzt das Buntmetall bei 950°. Der Lehmkuchen wird dabei öfters mit der Teufelsgabel (Gabel mit nur 2 Zinggen) im Feuer gedreht. Dies garantiert, dass sich das Messing innen- wie auch aussenseitig gleichmässig verteilt. Die dabei entstehende blaue Flamme ist ein sicheres Zeichen, dass die Schmelze des anteiligen Zinks in vollem Gang ist. Die hocherhitzte Substanz wird nun aus dem Feuer genommen und noch mehrfach auf dem Boden gewendet und anschliessend im Wasser abgekühlt.
Dieses Verfahren verleiht dem geschmiedeten Klangkörper weitere positive Qualitätsmerkmale.
- Die Objekte werden innen wie aussen durch das flüssige Messing veredelt.
- Die Messsingschicht schützt den Stahl vor der Witterung bzw. der Oxidation.
- Die seitlich überlappenden Stellen bei der Schelle bzw. Rolle werden durch das flüssige Messing verlötet. Durch diesen Prozess wird der Klangkörper zu einer Einheit.
- Der Klang mit Obertönen, Charakter und Einzigartigkeit sind nur wenige Besonderheiten, die jetzt eine feuervermessingte Schelle, Rolle oder Klangschale erlangt hat.
Der im Feuer geschmiedete und im Lehm feuervermessingte Stahl weist eine eindrückliche Veränderung des Grundwerkstoffs (Stahl) auf.
Untersuchungen haben folgende Erkenntnisse ergeben:
- Ein interkristallines Eindringen von Messing in den Stahl.
- Bildung von Nitriernadeln
- Aufkohlung des Stahls
- Hohe Festigkeit
Diese Veränderungen sind positiv/aufwertend für jeden Klangkörper und erzielen einen Mehrwert.